Nina Kargl übernimmt mit Jahresende von ihrer Mutter Andrea das Buch- und Papierwarengeschäft. Der Umbau ist bereits abgeschlossen und setzt neue Akzente. Auf in einen entspannten Lesesommer!
Liebe Nina, aus Skribo wird Frau Buch. Warum? Viele Leute glaubten, Skribo sei eine Kette. Wir sind aber ein Familienbetrieb, wie schon die Familie Jelinek vor uns. Das ist uns wichtig und macht es auch persönlicher. Die Leute kommen zu uns, weil sie uns mögen und nicht, weil sie müssen. Der Zusammenhalt war in Coronazeiten besonders spürbar, weil unsere Kunden die Qualität der Nahversorgung entdeckten. Wir nennen uns „Frau Buch“ mit dem Untertitel „mag Schönes“. Das heißt, wir legen auch Wert auf schöne Papeterie.
Nach welchen Kriterien bestellt Frau Buch Literatur? Wir bekommen saisonweise Verlagsprospekte und Vertreterbesuche, lesen Inhaltsangaben und Leseexemplare und vor allem: wir kennen unsere Kunden! Da kann ich schon individueller einkaufen. Die gängigen Genres sind Belletristik, Krimis, Regionales, Sach- und Wanderbücher, Naturführer, Politik und Geschichte. Bei den Neuheiten sind wir gut bestückt, da meine Mutter über die Jahre mit viel gutem Gespür bestellt hat. Ich denke, das Wichtigste ist selbst Bücher zu lesen. Mir sind unbekannte Autoren am liebsten, an die muss man sich herantasten. Es freut mich, wenn ich sie den Kunden nahebringen kann. Es kommen natürlich auch Kunden mit klaren Wünschen wie: Ich möchte eine Fünfjährige beschenken und noch ein Buch und etwas Nettes dazugeben. Oder Stammkunden suchen etwas für den Urlaub.
Frau Buch hat auch einen Blog. Mit unserem Blog wollen wir Neuheiten vorstellen und zeigen, was uns gefällt. Ein Geschäft ist auch ein Ort, wo man Gleichgesinnte trifft, Menschen, denen ähnliche Werte wichtig sind. Für ein Buchgeschäft trifft das sicher noch viel mehr zu. Schön bedeutet für Frau Buch, das Alltägliche schön zu gestalten und etwas Besonderes anzubieten – das reicht von Türschildern bis zu Schultaschen.
Kinderbücher sind dein Spezialgebiet. Ich habe zwei Kinder, Lina 5 und Jana 8 Jahre. Davor habe ich ganz anders eingekauft, habe mit einem Erwachsenengeschmack ausgesucht. Das hat sich sehr geändert. Für Kinder muss oft gar nicht so viel los sein, schlichte Zeichnungen sind auch gut. Mir kommt vor, viele Bücher sind auf den Humor von Erwachsenen ausgelegt. Das war für mich eine interessante Erfahrung. Ich lese natürlich sehr viele Bücher mit meinen Kindern. Manche 100 Mal, was ich nie vermutet hätte. Ich lese noch immer viel vor. Die Kinder lieben es, wenn ich die Stimmen anpasse. Da läuft ein Kopfkino ab. Vorlesen ist eine Form von Zuwendung, Mama- bzw. Papazeit, und ein schönes Ritual. Ich liebe das sehr.
Kann ein Buch ein Leben verändern? Ich lege manchmal Bücher zur Kassa, weil ich mir denke, das könnte vielleicht jemandem helfen. Und dann ist das Buch weg, jemand hat es gekauft. Ich hoffe, es hilft.
Braucht es auch bei Papier- und Schreibwaren Beratung? Wir beraten immer gerne! Speziell die Beratung bei Schultaschen und Füllfedern ist mir ein Anliegen. Wir verkaufen keine Füllfeder, bevor das Kind nicht damit geschrieben hat. Besonders die erste Füllfeder muss gut in der Hand liegen, sonst tut sich das Kind schwer und verliert die Freude.
Nina Kargl hat nach der Matura die Buchhändlerlehre gemacht und übernimmt mit Jahresende das Familiengeschäft. Neben dem Geschäftsverkauf werden Lesungen betreut, Buch-, Schul- und Kindergartenausstellungen organisiert. Auf Wunsch können abends für Freundesgruppen Sonderöffnungszeiten vereinbart werden – zB um in Ruhe vor Weihnachten einzukaufen oder für individuelle Schultaschenberatung ohne Kinder. https://www.fraubuch.com/
