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Ein echtes Naturprodukt

von Alexandra Eichenauer-Knoll

Einblick in die Werkstatt: Markus Zettel beim Schnitzen einer Maske. Foto: Hasler

Elfi Hasler besuchte Markus Zettel in seiner Hainfelder Werkstatt für Holzkunst.

Der Hainfelder Markus Zettel hat vor zwei Jahren mit „Zettis Holzkunst“ sein Hobby zum Beruf gemacht und geht dabei seiner großen Leidenschaft, dem Schnitzen, nach. Der gelernte Werkzeugmaschineur ist außerdem sehr engagiert bei der Bergrettung, wo er derzeit eine Ausbildung zum Canyoningretter absolviert.

Gleich, beim Eintreten in die Werkstatt, fällt mir der intensive, wohltuende Holzgeruch auf. An den Wänden hängen Masken und Dekoartikel, denn anders als vermutet, stellt Markus Zettel nicht nur Krampusmasken, sondern verschiedenste Werkstücke aus Holz her, etwa Blumenschuhe für den Garten, Halter für Weinflaschen, Holztiere und andere Dekoartikel. Für die Tochter seines Cousins hat er zB ein Holzpferd geschnitzt.

beim Arbeiten
Markus hat seit seiner Kindheit immer gerne geschnitzt. 2010 wurde dann in Hainfeld der Krampusverein „Mantus Pass“ gegründet, „damals haben wir uns von einem steirischen Schnitzer Masken machen lassen. Das war teuer und da hab´ ich beschlossen, das mit dem Maskenschnitzen selbst zu versuchen“, erzählt er, „durch diesen steirischen Maskenschnitzer bin ich dann zu Schnitzkursen gekommen. Er hat immer wieder was organisiert, meistens in Tirol, zuletzt war ich in Elbigenalp.“
Ab August liegt das Hauptaugenmerk seiner Arbeit auf den Krampusmasken. 20 bis 25 Stunden braucht der 31-Jährige, damit aus einem Maskenrohling eine fertige Krampusmaske entsteht. Das Holz, das er dafür verwendet, stammt von der Weymouth-Kiefer, aber auch Linden- oder Zirbenholz ist geeignet. Die Hörner für die Krampusmasken kommen von verschiedensten Tieren wie Damhirsch, Steinbock oder Geißbock, sozusagen alles, was behornt ist. Fellapplikationen sind aus Ziegenfell und die Haare aus einem Ross- oder Yakschweif. Eine Krampusmaske ist ein richtiges Naturprodukt!


Unter all den Krampusmasken an der Wand sticht eine Nikolausmaske hervor, bei der auch die Mitra aus Holz ist. „Die hab ich voriges Jahr für unsere Krampusgruppe gemacht“, erzählt der Künstler. Bewundern kann man seine Werkstücke auf verschiedenen Maskenausstellungen in der Umgebung. „Ein eigenes Atelier wäre schön. Hier in der Werkstatt werden die Masken leider ziemlich staubig.“ seufzt „Zetti“, wie er von seinen Freunden genannt wird. Neben Krampusmasken arbeitet der Schnitzkünstler auch an Hexenmasken. „Entweder mache ich mir maßstabsgetreue Vorlagen oder ich schnitze aus dem Kopf heraus“, erklärt er.
Sämtliche Arbeiten von Markus Zettel sind Auftragsarbeiten, er verkauft seine Masken in ganz Österreich. Und was ist als nächstes dran? „Im Moment arbeite ich gerade an einer Hexenmaske“, sagt der Künstler, nimmt ein Schnitzmesser in die Hand und lässt mich bei seinem Handwerk über die Schulter schauen.  

Bald schon werden seine Arbeiten beim Krampuslauf von Mantus Pass zu bestaunen sein und dem einen oder anderen wohl auch das Fürchten lehren!

www.zettis-holzkunst.at

 

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